AKSE: Miss Daisy und ihr Chauffeur
Das Stück war ein Sensationserfolg: Schon 1988, im Jahr nach der Uraufführung, gab es den begehrten Pulitzerpreis. Die Hollywood-Adaption mit Jessica Tandy und Morgan Freeman von 1989 lockte nicht nur weltweit Millionen in die Kinos, sondern erhielt vier (!) Oscars, darunter einen für das Beste Drehbuch. Mit Miss Daisy und Hoke Coleburn gelingt es dem Autor des Stücks, Alfred Uhry, die Ernsthaftigkeit von Rassismus, Vorurteilen und Diskriminierung auf eine menschlich warme, bewegende und sehr unterhaltsame Weise zu thematisieren. Inspiriert zum Stück wurde er von seiner Großmutter Lena Fox und ihrem langjährigen Chauffeur Will Coleman. Das Schauspiel ist am Samstag, 5. März, im Bürgerhaus Nieder-Roden um 20 Uhr zu erleben. Unter der Regie von Fran Matthus stehen Doris Kunstmann als Miss Daisy, Ron Williams als Chauffeur Hoke Coleburn und Benjamin Kernen als Boolie Werthan auf der Bühne. Die Veranstaltung findet gemäß der zu diesem Zeitpunkt gültigen hessischen Coronaschutzverordnung statt. Nachweise sind vor Eintritt ins Bürgerhaus zu erbringen. Atlanta, Georgia, 1948: Miss Daisy ist eine 72-jährige pensionierte Lehrerin. Nachdem sie eines Tages mit ihrem Auto einen Unfall verursacht hat, kauft Sohn Boolie ihr einen neuen Wagen und engagiert vorsichtshalber den Schwarzen Hoke Coleburn als Chauffeur. Hoke, mit seinen 60 Jahren selbst nicht mehr der Jüngste, ist ein ruhiger, lebenskluger Mann und somit der ideale Gegenpart zur egozentrischen Miss Daisy, die sich hartnäckig weigert, seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Mit Ausdauer und unbeeindruckt von mancher unfreundlichen Bemerkung der alten Dame schafft es Hoke schließlich, dass Miss Daisy in den Wagen einsteigt. Allmählich entsteht zwischen dem ungleichen Paar eine respektvolle Sympathie. Was zunächst den Charme einer widerspenstigen Zähmung hat, entwickelt sich zu einem Gesellschaftsstück mit Tiefgang und subtilen Ober- und Untertönen, ohne das Spiel von Nähe und Ferne zwischen den beiden Hauptpersonen ganz aufzulösen. Genügend Zündstoff für dauerhafte Spannung liefert schon der reale historische Rahmen, dem die beiden Protagonisten entstammen, Sphären, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Hier die wohlhabende, gebildete jüdische Südstaaten-Lady, dort der Schwarze Angestellte aus der Unterschicht in einer Zeit, in der die Rassentrennung in den USA noch fast selbstverständlich den Alltag der Menschen bestimmte. Eintrittskarten im Vorverkauf für 20 Euro sind in der Agentur für Kultur, Sport und Ehrenamt in der Alten Apotheke, Schwesternstraße 10, 63110 Rodgau-Jügesheim erhältlich sowie im Internet unter www.frankfurtticket.de. Restkarten können an der Abendkasse ab 19 Uhr erworben werden.