Abschied Colormaster

Der Colormaster R im Park in Jügesheim hat die Gemüter beschäftigt und teilweise erhitzt. So darf Kunst sein, zum Dialog anregend und auf die Vielfalt unserer Wahrnehmungen hinweisend. Das Werk des Düsseldorfer Künstlers Manuel Franke hatte fast drei Jahre einen Platz auf der Wiese, veränderte den Raum und war nicht nur Kunstdiva. Als Sitzmöbel diente es Kaffee trinkenden Eltern, deren Kinder im Park spielten. Junge Menschen ließen sich auf den himmelblauen Betonsockel Pizza und Bier schmecken. Großen Spaß bereitete es Kindern auf der orangenen Seite des gewölbten Bleches, Kastanien oder kleine Steine erst hoch zu kicken und dann runter rollen zu lassen. Trotz der beeindruckenden Größe des Colormasters vermittelte der segelartige Schwung der Bleche Leichtigkeit. Die anziehenden hellblauen Betonsockel wurden in der Betonmanufaktur Kleemann in einem aufwändigen Verfahren hergestellt. So entstand damals die Verbindung nach Rodgau. Im Frankfurter Städelgarten, wo die Installation 2018 erstmalig ausgestellt war, verband sie die renommierte Städelschule mit dem Museum. Der dortige Leiter der Sammlung Gegenwartskunst, beschrieb die Skulptur damals als ‚ein Zwitter aus Industriefassade und Museum, aus Malerei und Skulptur, aus Halfpipe und Sitzbank‘. Das hat es gut getroffen. Nun verlässt Frankes Leihgabe den Park wieder und zieht nach Neukirchen -Vluyn, wie auch beim Umzug nach Rodgau, auf Kosten des Künstlers. Die Kunstinitiative Seewerk in Moers ermöglicht die Realisierung des neuen Standortes. Am 31. Mai um 14 Uhr wird es eine Abschiedsführung während des Abbaus im Park an der Konrad-Kappler-Straße in Jügesheim geben. Kulturdezernent Winno Sahm zieht ein Fazit und führt ein Gespräch mit dem Künstler. Publikumsfragen sind ausdrücklich erwünscht. Hierzu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.