Das ist mein erster Ruhestand
Alles richtig gemacht: Gabriele Kurz-Adams hat scheinbar einst nicht nur den richtigen Beruf ergriffen, sondern in ihm ihre Berufung gefunden. Und sie ist eine Frau der „Rekorde“ mit einer Dienstzeit von über 40 Jahren als Erzieherin, davon 35 Jahre Leiterin einer Einrichtung und seit 20 Jahren Mitarbeiterin bei der Stadt. Auch hier leitete sie eine der größten Kitas mit bis zu 150 Kindern. Jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen und sich neuen Aufgaben zuzuwenden. Und das wird gewiss spannend, denn es ist ihr „erster Ruhestand“, wie Gabriele Kurz-Adams schmunzelnd feststellte und von dem sie so gar nicht wisse, wie er wohl wird. Bürgermeister Max Breitenbach verabschiedete die scheidende Kollegin bei einer kleinen Feierstunde mit launigen Worten und dankte für ihren unermüdlichen Einsatz im Sinne der Kinder und der Familien. Erster Stadtrat Schüßler erinnerte an die Anfänge des Wirkens von Gabriele Kurz-Adams. Er traf damals als junger Stadtrat auf gestandene Kita-Leitungen, die mit Visionen und Tatkraft in der Rodgauer Kita-Landschaft neue Impulse setzten: Gemeinsame Standards wurden etabliert, frühzeitig zukünftige Leitungen selbst ausgebildet, ein Curriculum eingeführt. Die Kommunikation mit den Eltern, auch in Konfliktsituationen, wurde ebenso regelmäßig gepflegt, wie der Austausch mit dem Team. Gabriele Kurz-Adams hat gemeinsam mit ebenfalls höchst engagierten Kolleginnen Pionierarbeit geleistet. Es gab wohl keine Arbeitsgruppe, an der sie nicht teilgenommen hat. Ein besonderer und neuer Ansatz war unter anderem die Konzeptionierung des Familienzentrums-Gedankens, der später in allen Kitas Einzug hielt. „Das Kind kommt nicht alleine, es hat immer eine Familie dabei“. Basierend auf dieser Philosophie bildete sich der Blick auf die Familie in ihrer Gesamtheit im täglichen Umgang in den städtischen Kitas aus. Gabriele Kurz-Adams hat diese Idee verinnerlicht und viel für die Sache, die Kinder, das Team gegeben. Es war nicht immer leicht, die elterliche Fürsorge mit der fachlichen Kompetenz unter einen Hut zu bringen. Dies ist ihr stets und mit Respekt im Umgang mit ihrem Gegenüber gelungen und dafür gebühre ihr großer Dank. Auch die Fachbereichsleitung schloss sich mit einem großen Dankschön für eine konstruktive und tolle Art der Zusammenarbeit an. Die anwesenden Leitungen weiterer städtischer Einrichtungen würdigten das riesengroße Herz, die hohe Fachkompetenz und das stets offene Ohr für Sorgen und Fragen ihrer Kollegin. Nie sei ein Konkurrenzgefühl untereinander entstanden, vielmehr war der Austausch immer bereichernd. Gabriele Kurz-Adams hatte dann natürlich das letzte Wort und fasste dieses sichtlich bewegt. Es sei schon ein besonderer Tag und viele Momente ihres Berufslebens zogen noch einmal wie im Film an ihr vorbei. Sie durfte mit einem tollen Team in der Einrichtung und bei den Leitungen zusammenarbeiten. Auch wenn man nicht immer einer Meinung war, stets hätten alle versucht im Sinne der Familien das Beste zu erreichen. Vertrauensvoller Umgang, Wertschätzung, gemeinsames Anpacken - Gabriele Kurz-Adams war ein Teil davon.