Diensthundestaffel der Polizeidirektion Südosthessen trainiert in Jügesheim
Nach 90-jährigem Bestehen wurde die Ortsgruppe Jügesheim im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. im vorigen Jahr planvoll nach Mitgliederentscheid aufgelöst und abgemeldet. Dem ging eine weitsichtige Änderung der Vereinssatzung mit dem Ziel einer Schenkung des Vereinsgeländes und Vermögens an die Stadt Rodgau voraus. Nach jahrelangem großem Zuspruch und regem Betrieb schloss sich nun das Kapitel der Ausbildung von Schäferhunden in Jügesheim. In Spitzenzeiten bestand der Verein aus über 100 Mitgliedern und ca. 25 überregional in ganz Deutschland sportlich tätige Aktive. Nach Schließung der Hundeschule im Mai 2018 erfuhr der Verein durch den heftigen Sturm in 2019 und die folgende Corona-Pandemie weitere Rückschläge. Der Sturm zerstörte durch gefallene Bäume nicht nur den beliebten Freisitz, sondern auch die Platzbeleuchtung und Zäune. Nach einer vorübergehenden Schließung und großen Anstrengungen konnte das Gelände wiederhergestellt werden, jedoch ließ mit der Zeit das Interesse an der Ausbildung von Schäferhunden nach. Für die weitere Nutzung des Geländes gibt es jetzt gute Nachrichten. Das Polizeipräsidiums Südosthessen wird nun ab dem 1. August das ehemalige Vereinsgelände für die Ausbildung und das Training der Diensthundestaffel pachten. Somit wird der ursprüngliche Zweck des Ortes weiter fortgeführt werden. Für die zentral am Präsidiumssitz am Offenbacher Spessartring untergebrachte Diensthundestaffel ergeben sich dadurch vor allem kurze Wege. Ein großer Hundeplatz im eigenen Dienstbezirk mit guter Infrastruktur zur Verfügung bietet optimale Vorrausetzungen. Durch die ausreichenden Möglichkeiten für Theorie (Dienstunterricht, Seminare, Besprechungen) und Praxis (Hundeplatz, Lagerflächen, Equipment zur Übung von Szenarien) ist eine ausgezeichnete Aus- und Fortbildung der Vierbeiner, sowie ihrer uniformierten „Herrchen“ und „Frauchen“ gewährleistet. Das fernab der Wohnbebauung liegende Areal hält zudem ausreichend Parkplätze und ein direkt angrenzendes Auslaufgelände bereit, sodass mögliche Lärmbelästigungen während der Trainings und Prüfungen weitestgehend reduziert werden. Kompromisse, etwa durch Berücksichtigung anderer Platznutzer, müssen künftig ebenfalls nicht mehr eingegangen werden. „Die Hundeführerinnen und Hundeführer freuen sich sehr über die neue Örtlichkeit und wir werden in Eigenregie auch die Platzpflege übernehmen“, sagt Polizeihauptkommissarin Barbara Pietzner, die die Diensthundestaffel leitet. Sie ergänzt: “Mit dem Pachtvertrag wird nicht nur langfristig Planungssicherheit für das Hundewesen im Polizeipräsidium Südosthessen geschaffen, es ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Polizei Hessen aus Überzeugung und Vertrauen in das „Einsatzmittel“ Diensthund investiert.“ Auch die Leitende Polizeidirektorin Claudia Rogalski zeigt sich begeistert: „Es freut uns sehr, dass wir mit der langjährigen Pacht des Geländes einen idealen Standort für die Ausbildung und das Training unserer Diensthunde gefunden haben. Wir sind der Stadt Rodgau daher sehr dankbar für die Zusammenarbeit und die Tatsache, dass wir einen solch begehrten Platz exklusiv nutzen können.“